Fahrradfreundlicher Arbeitgeber
Universitätsklinikum mit optimaler Infrastruktur

Der Campus des Universitätsklinikums Lübeck hat mit ca. 10.000 Personen, die das Gelände täglich aufsuchen, ein Verkehrsaufkommen, das dem einer Kleinstadt entspricht. Die Fläche beträgt ca. 75 ha und wird mit vier Buslinien erschlossen. Die begrenzten Verkehrs- und Parkflächen führen zu einem hohen Parkdruck, der seit 1995 mit der Einführung der Parkraumbewirtschaftung reguliert wird.
Ziel aller Maßnahmen ist eine Verkehrsreduzierung auf dem parkähnlichen Krankenhausgelände und die Beeinflussung der Endscheidung der Mitarbeiter, Studierenden und Besucher, das Fahrrad als schnelles, umweltbewusstes und gesundheitsförderliches Verkehrsmittel durch optimale Bedingungen zu unterstützen. Durch Verkehrszählungen und Befragungen auf dem Campus wurden Verkehrsströme ermittelt und eine langfristig angelegte integrierte Verkehrs- und Mobilitätskonzeption festgelegt. Zur Information über umweltfreundlichen Verkehrsmittel wurde in Kooperation mit dem Stadtverkehr Lübeck eine "Aktionswoche Mobilität" durchgeführt. Neben der Förderung des Fahrrads und des ÖPNV wurde der motorisierte Indvidualverkehr auf dem abgeschrankten Krankenhausgelände begrenzt und auf die vorhandenen Parkflächen mit Parkraumbewirtschaftung verwiesen.
Eines der wichtigen Verkehrsmittel auf dem Campus stellt das Fahrrad dar. 1300 kostenpflichtigen Pkw-Stellplätze stehen etwa 1200 Fahrrad-Anlehnbügel gegenüber, die an über 100 Standorten zur Verfügung stehen. Die Fahrrad-Anlehnbügel sind immer in unmittelbarer Nähe der Gebäudeeingänge positioniert, um die Bedeutung des Fahrrads als Kurzstreckenverkehrsmittel zu fördern. Dadurch hat das Rad als Verkehrsmittel auf dem Campusgelände an Bedeutung zugenommen. Etliche Einrichtungen des Universitätsklinikums nutzen auf dem Campus Lübeck Dienstfahrräder, um auf dem weitläufigen Gelände ihre Leistungen zu verrichten. Insgesamt sind etwa 60 Diensträder mit steigender Tendenz im Einsatz.
Die jahreszeitlich unterschiedliche Nutzung der Abstellanlagen wird ständig beobachtet und bedarfsgerecht ergänzt. An einigen Standorten sind überdachte Anlagen angelegt worden. Besonders bei den Neubaumaßnahmen zeigt sich, dass es sich um eine Daueraufgabe handelt. Hier wird bei den verschiedenen Neubauten auf dem Campus dafür gesorgt, dass gleich genügend Abstellanlagen mitgebaut werden.
Auf dem Campus gibt es eine Fahrradwerkstatt, die als arbeitstherapeutische Maßnahme durch den Förderverein Sozialpsychiatrie betrieben wird. Für Mitarbeitern und Studenten wird ein Reparatur- und Instandshaltungsservice sowie ein Fahrradverleih angeboten.
Bei der Gestaltung der Infrastruktur und bei baulichen Maßnahmen wurde das Fahrrad in allen Planungen weitgehend berücksichtigt: Durch Absenkung von Bordsteinen, Anlegung von Fahrradwegen, übersichtliche Verkehrsführung, Beschilderungen, etc. wurden Unfallschwerpunkte entschärft und die Bedingungen für das Radfahren verbessert. Auch hier sind für die Zukunft weitere Verbesserungen, wie Umfahrungen von Schrankenanlagen und der Rückbau von Verkehrsflächen geplant.
Die Durchführung der meisten Maßnahmen wurden vom Dezernat Facility Management Bereich Bau und Liegenschaften umgesetzt. Anregungen von Mitarbeitern, Patienten, Besuchern und Studenten werden aufgenommen und nach Abstimmung mit Fachverbänden und kommunalen Bereichen durchgeführt.
Die Aktivitäten haben bewirkt, dass bei der Planung von
verkehrlicher Infrastruktur nicht mehr automatisch nur die
"Windschutzscheiben-Perspektive" wahrgenommen wird, sondern die
anderen Möglichkeiten wie Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV, Bahn in den
Planungsansätzen selbstverständlicher zum Ausdruck kommen. Dies
bestätigt die vor zehn Jahren getroffene Einschätzung, dass nur
eine langfristig angelegte integrierte Verkehrs- und
Mobilitätskonzeption zu nachhaltigen Erfolgen führen kann.
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