Touristische Angebote und Servicestationen für E-Bike und Pedelecfahrer in der Mitte Bayerns
Stromtreter

Projektbeschreibung
Projektdarstellung
Die Tourismusdestinationen Romantisches Franken, Fränkisches Seenland, Naturpark Altmühltal, Hopfenland Hallertau, die Stadt Ingolstadt und die Ferienregion Neuburg-Schrobenhausen haben das Projekt "Stromtreter" gemeinsam zur Förderung des E-Bike-Tourismus entwickelt. Unter Beteiligung von über 200 Servicepartnern – touristische Leistungsträger wie Hotels, Gaststätten, Tourist-Informationen, Fahrradhändler, Radreiseveranstalter, Stadtwerke und weitere – ist ein dichtes Netz an Ladepunkten, Vermiet- und Servicestationen für E-Bikes entstanden. Während die Fahrer eine erholsame Rast einlegen, können sie an "Stromtreter"-Ladepunkten und -Stationen zugleich den Akku ihres "Stromtreters" für den nächsten Streckenabschnitt aufladen. Wer keinen eigenen "Stromtreter" (Pedelec) hat, kann sich bei "Stromtreter"-Stationen und -Zentren bequem ein hochwertiges Pedelec mieten. Bei technischen Problemen kann man sich einfach an einen der "Stromtreter"-Servicepartner mit angeschlossener Werkstatt wenden.
Projektziele
Erhöhung der Attraktivität der Regionen für Radtouristen mit E-Bike
Das innovative, dicht geknüpfte Servicenetz der "Stromtreter"-Partner sorgt dafür, dass Stromrad-Fahrer im Herzen Bayerns ganz entspannt und unkompliziert unterwegs sein können.
Erhöhung der Attraktivität von Radwegen abseits der Flusstäler
Radwege mit etwas stärkeren Steigungen werden von E-Bike-Radlern besser angenommen als von Fahrern normaler Räder. Die "Verkehrsströme" der Radfahrer werden entzerrt und verteilen sich besser auf das gesamte Gebiet.
Verknüpfung des Angebotes über mehrere Regionen
Durch die Zusammenarbeit über mehrere Regionen entsteht ein sehr großes Gebiet mit vielen Zielen und Radwegen, das somit für Radfahrer insgesamt interessanter wird.
Stärkung des Produktsegments "Radwandern" durch Erweiterung des fahrradtouristischen Gästepotenzials
Hier liegt der Fokus in der Erschließung der Altersgruppe jenseits des 65. Lebensjahres ("Demographischer Wandel"), Menschen mit Handicap sowie heterogene Radreisegruppen mit unterschiedlicher körperlicher Leistungsfähigkeit.
Ergänzung des ÖPNV durch Aufbau intelligenter Mobilitätsketten unter Einbeziehung von "Stromtretern"
Hierzu zählt u.a.eine verbesserte Erreichbarkeit von touristischen Zielen, die im ländlichen Raum nicht oder nur unzureichend durch den ÖPNV erschlossen werden (z.B. Festung Wülzburg, Willibaldsburg, Burg Kipfenberg, Schloss Prunn)
Zielgruppen
Mit dem Projekt sollen vor allem Radfahrer angesprochen werden, die als Touristen mit eigenem E-Bike unterwegs sind,Radfahrer mit E-Bike aus der eigenen Region, die einen Ausflug unternehmen möchten bzw. von zu Hause aus zu einer größeren Tour starten möchten, aber auch Gäste, die in der Region ihren Urlaub verbringen und ein E-Bike mieten bzw. dieses von ihrem Hotel aus zum ersten Mal ausprobieren möchten.
Projektdurchführung
Projektstrategie
Über 200 Servicepartner sind bisher im Projekt "Stromtreter" versammelt. Die "Stromtreter"-Karte zeigt außerdem Routenvorschläge und die wichtigsten Radwege im Gebiet der beteiligten "Stromtreter"-Partner. Das Netz der "Stromtreter"-Stationen soll weiter stark ausgebaut werden. Ziel ist es, ein noch dichteres Angebot zu schaffen und weitere Partnerbetriebe zu finden. "Stromtreter" ist ein Servicenetz, das unabhäng von der Marke des Rades oder des Antriebssystems von allen E-Bike-Fahrern genutzt werden kann. Diese Tatsache unterscheidet "Stromtreter" von anderen Projekten, bei denen ein einzelner Fahrradhersteller das Angebot dominiert.
Das Projekt konnte nur durch eine gute Zusammenarbeit und eine gemeinsame Finanzierung durch die beteiligten Städte und Regionen geschaffen werden. Es wurde am 25. Juni 2012 durch den bayerischen Staatsminister Herrmann vorgestellt und ist bereits kurz nach dem Start auf gute Resonanz gestoßen. Erste zusätzliche neue Stationen haben bereits Interesse an einer Teilnahme bekundet.
Partner
Zu den am Projekt beteiligten Partnern gehören touristische Leistungsträger, wie Hotels, Gasthöfe, Campingplätze, Bäder, Freizeitanlagen, Schifffahrtsunternehmen, regionale Fahrradvermieter und der Fahrradhandel sowie Sponsoren und Medienpartner.
Servicepartner
Durch die Unterstützung von zahlreichen Servicepartnern ist es möglich, an verschiedenen Orten und Stationen sein Fahrrad aufzuladen bzw. ein "Stromtreter"-Fahrrad zu mieten. Es gibt insgesamt 240 Ladepunkte auf Gasthöfen, in Tourist-Informationen, Bädern, Tankstellen, Museen etc. Ebenso bieten Schifffahrtsunternehmen auf dem Altmühl- und Brombachsee sowie die Personenschifffahrt im Donau und Altmühltal ihren Fahrgästen kostenlose Lademöglichkeiten für "Stromtreter"-Akkus an. Auch in den Zügen der Eisenbahngesellschaft Agilis (u.a. Donautalbahn) können Akkus geladen werden. Desweiteren gibt es 28 "Stromtreter"-Stationen und StationenPlus, 4 "Stromtreter"-Zentren sowie 13 Beherbergungsbetriebe.
"Stromtreter"-Ladepunkt
An den Stromtreter-Ladepunkten können Gäste / Kunden ihre Akkus während der Öffnungszeiten mit dem eigenen Ladegerät kostenlos aufladen. Unter den Ladestationen sind Tourist-Informationen und Museen ebenso wie zahlreiche Gasthöfe, Restaurants und Cafés. Hier verbinden E-Bike-Fahrer die Ladepause mit einer entspannten Einkehr – und laden auch gleich die eigenen "Akkus" wieder auf. Viele Bike-Energy-Ladestationen bieten die Möglichkeit, Akkus bequem direkt am Rad und ohne mitgebrachtes Ladegerät aufzuladen.
"Stromtreter"-Station (kleine gewerbliche Fahrradvermietung: Hotel, Tankstelle, örtliche Tourist-Informationen etc.)
- Stromrad-Vermietung (mind. 2 Räder)
- kostenlose Lademöglichkeit
"Stromtreter"-StationPlus (größere gewerbliche Fahrradvermietung)
- Leistungen wie "Stromtreter"-Station
- zusätzlichFahrradvermietung auch an Sonn- und Feiertagen von mindestens 10 Miet-Stromrädern
"Stromtreter"-Zentrum (größere gewerbliche Fahrradvermietung an touristischen Schwerpunktorten / Fahrradhandel)
- Leistungen wie "Stromtreter"-StationPlus
- mind. 10 Miet-Stromräder
- ab 2013 davon mind. 5 Miet-Stromräder mit Elektro-Antrieb
- ab 2014 davon mind. 7 Miet-Stromräder mit Elektro-Antrieb zusätzlich Reparatur und Wartung auch von privaten Stromrädern
- Testcenter mit kostenloser Einweisung in das Fahren mit Stromrädern
- Geführte Touren (ab 2 Stunden) mit Stromrädern (auch gegen Gebühr); optional: Verkauf von Stromrädern und Akkus
"Stromtreter" – Beherbergungsbetrieb (Hotel, Pension, Ferienhaus, FeWo, Naturfreundehaus, Jugendherberge etc.)
- Betrieb ist fahrradfreundlich (Fahrradgarage, Werkzeug, Radkarten, etc.), stellt seinen Hausgästen eine kostenlose Lademöglichkeit für Akkus zur Verfügung und verleiht ab 2013 ein Ladegerät,
- Betrieb bietet seinen Gästen hochwertige Stromräder ab Haus an (mind. 2 Räder); ab 2013 davon mind. 1 Miet-Stromrad mit Elektro-Antrieb.
Fazit
In den beteiligten Gebieten spielt der Radtourismus eine wichtige Rolle. Bei einem stetig steigenden Anteil an E-Bikes der Gäste ist ein guter Service für Stromradfahrer ein wichtiger Baustein, um auch in Zukunft neue Gäste gewinnen zu können. Das große Interesse an den "Stromtreter"-Karten, die stetig steigende Nachfrage nach Mieträdern und die hohen Verkaufszahlen von Pedelecs bei den Fahrradhändlern vor Ort sind erste Indizien für den Projekterfolg. Zudem kommen Woche für Woche neue Servicepartner hinzu. Bisher liegen keine Gesamtzahlen vor, da keine abgestimmte Erfassung bei den einzelnen Projektpartnern erfolgte.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit über die Gebiets- und Verbandsgrenzen hinweg und die Nutzbarkeit für E-Bikes verschiedener Marken bescherten den "Stromtretern" schon mehrere Preise. Das Projekt überzeugte die Experten-Jury des ADAC Tourismuspreis Bayern: Hier belegten die "Stromtreter" ebenso den dritten Platz wie beim Deutschen Fahrradpreis – best for bike, einem bundesweiten Wettbewerb. Das Bayerische Wirtschaftsministerium zeichnete das Projekt mit dem TouPLUS Bayern in Gold aus.
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