Radfahrgerechte Barriere gegen Kfz-Durchfahrt
Poller mit Aufmerksamkeitspflasterung im Annäherungsbereich

Innerhalb der Ortslage Meissen (Sachsen) wurde im Verlauf des Elberadweges eine radfahrgerechte Durchfahrtssperre für KFZ eingerichtet. Es handelt sich hierbei um einen Radweg von nur ca. 370m, der im Rahmen des Baus des Elberadweges von Dresden nach Hamburg angelegt wurde. Der Bauabschnitt stellt einen Teil der wichtigen Verbindung zwischen den Meissner Stadtteilen Cölln bzw. Oberspaar und dem Zentrum dar. Durch eine anliegende Wohnanlage ("Elbresidenz") hat der Teilabschnitt auch eine hohe Bedeutung für den Alltagsradverkehr. Die starke touristische Bedeutung des Elberadweges ist offensichtlich.
Ziel war es vor allem, eine Lösung anzubieten, welche den an dieser Stelle dringlich notwendigen Schutz gegen unerlaubte Nutzung des Weges durch Kfz erreicht, und gleichzeitig eine verkehrssichere und fahrradverträgliche Lösung darstellt.
Der Radweg hat eine Breite von 3m und in der Mitte wurde ein fester Betonpoller eingebaut (0,33 m breit, 1,1 m hoch). Um den Radfahrer auf den Poller aufmerksam zu machen, wurde er mit einer Naturstein-Kleinpflasterfläche als Aufmerksamkeitsbereich (20 m lang; 0,9 m breit auf Höhe des Pollers; sich verjüngend) eingefasst. Ein weiterer Poller dient außerhalb des Weges zur Sicherung gegen Umfahren des mittigen Pollers durch Kfz über die Grünfläche. Auf der Höhe des Pollerstandortes wurden drei Ulmen (Ulmus globra) gepflanzt. Die Ulme am Pollerstandort war dabei zusätzlich durch Absperrgitter zu sichern. (Siehe Bilder 1, 2 und 3).
Diese Abpollerung stellt ein gutes Beispiel dar, den Kfz Verkehr zu verhindern ohne dem Radverkehr zu schaden. Die üblicherweise verwendeten Umfahrsperren oder Poller verhindern nämlich oft nicht nur den Kfz Verkehr, sondern auch den Radverkehr. Die grauen Metallpoller (Siehe Bild 4) bergen beispielsweise durch ungenügende Sichtbarkeit und ihr "plötzliches" Auftauchen ein erhöhtes Unfallrisiko für die Radfahrer; nicht nur in der Dunkelheit, sondern auch bei erhöhtem Radverkehrsaufkommen. Die sogenannten Drängelgitter (Siehe Bild 5) laufen dem Zweck der Radverkehrsförderung sogar entgegen. Sie zwingen zum Absteigen bzw. werden ignoriert, also umfahren.
Somit stellt die Lösung in Meissen einen Kompromiss dar, welcher
beiden Anforderungen - möglichst hohe Verkehrssicherheit für den
Radverkehr und Sicherung vor unbefugten Befahren durch Kfz -
gerecht wird.
Kurzlink zu dieser Seite: nrvp.de/12001