Lehrplaninhalte und Lehrerfortbildung
Mobilitätserziehung für die Klassenstufen 5 bis 7

Durch die Hamburger Behörde für Bildung und Sport wird
umfangreiches Material für die Umsetzung von umfassender
Mobilitätserziehung angeboten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der
Fahrradnutzung, da es das Verkehrsmittel ist, was die Kinder zuerst
eigenständig benutzen.
Ziele des Projekts:
- Förderung der selbstständigen Mobilität
- Erhöhung der Verkehrssicherheit
- Übernahme von Mitverantwortung für einen umwelt- und sozialverträglichen Verkehr
- Mitgestaltung der Verkehrssituation für Radfahrer im Stadtteil
Im Mittelpunkt steht nicht das Üben im Straßenverkehr, sondern das Erforschen des Straßenverkehrs, ein anderer Zugriff, um Regeln und umsichtiges Verhalten einsichtig zu machen.
Methodisch geschieht das durch zwei Forschervorhaben:
1. Schul- und Freizeitwege unter der Lupe
- objektive Bedingungen: Radwegesituation und Gefahrenpunkte
- subjektive Sicht: Wie verhalte ich mich an bestimmten Gefahrenpunkten?
- Welche Wege sind gut für uns als Radfahrer?
2. Verhalten unter der Lupe
- Verkehrsbeobachtungen bei Autofahrern und Radfahrern: Gefahrensituationen durch Regelverletzungen anderer und durch eigene z.B. Toter Winkel, Fahren auf falscher Straßenseite...
- Was können Radfahrer tun, um zur eigenen Sicherheit beizutragen? "Survival"-Tipps und gute Ausstattung
Hauptsächliche Zielgruppe sind die Klassen 5-7, da in dieser
Altersgruppe das Fahrrad selbstständig als Verkehrsmittel benutzt
wird. Zudem findet in der 5. Klasse oftmals ein Schulwechsel mit
weiteren Wegen statt, so dass die Kinder zunehmend lernen müssen,
Wege selbstständig und sicher zurückzulegen. Grundsätzlich
passieren die Unfälle der 11 bis 14jährige Kinder überwiegend als
Radfahrer und das Risiko-Verhalten in der Gruppe steigt mit
zunehmendem Alter.
Für eine breit angelegte Mobilitätserziehung in diesem Alter
spricht, dass Kinder bzw. Jugendendliche in diesem Alter offen sind
für Anregungen zu einer vernünftigen Verkehrsmittelwahl.
Es ist erreicht worden das Thema "Fahrrad und Umwelt" für die
Klassen 5 bis 7 im Rahmenplan Verkehrserziehung der Sekundarstufe I
als thematischen Schwerpunkt im schulischen Unterricht festzulegen.
Die Implementierung des Themas an den Hamburger Schulen mit
Sekundarstufe I soll damit stärker erreicht werden und die
Polizeiverkehrslehrer (PVKL) in die schulische Unterrichtspraxis
mehr eingebunden werden.
Bisher beteiligt sich die Polizei in der 5. oder 6. Klasse im
Umfang von 8 Stunden. Die Schulen nehmen dieses Angebot sehr gern
an, vor allem wenn es darum geht, mit Fahrradfahrten
(Praxisfahrten) die Radwegesituation im Stadtteil zu
untersuchen.
Grundsätzlich wird versucht, die Projekte durch die Kinder/Jugendliche interaktiv umzusetzen wodurch der Lerneffekt höher ist. Dafür werden erfolgreiche auch außerschulische Partner, wie z. B. ADFC, Fahrradhändler eingebunden. Insgesamt sind die Erfahrungen mit außerschulischen Partnern ausgesprochen positiv.
Folgende Materialien werden angeboten:
- Schülerheft "Fahr Rad Mobil" Klasse 5-7 mit 30 Arbeitsblättern und Forschervorhaben.
- Internetprogramm: www.beiki.de
- Wir fahren mit dem HVV : Schülerbuch mit Arbeitsblättern und HVV-Rallyes (Stand Juni 2005) für die Jahrgänge 4 bis 6 zum Thema "Selbstständig werden: Mit Bus und Bahn durch Hamburg". Neue Rallye: "Farmsen für Rollstuhlfahrer"
Außerdem sind auf der Internetseite weitere Informationen und Materialien für andere Jahrgangsstufen zu erhalten.
Die Lehrerinnen und Lehrer werden in Fortbildungsveranstaltungen
informiert und erhalten dort Materialien und Infos über
Kooperationsmöglichkeiten. Seit dem Schuljahr 2004/05 haben 100
Lehrer das Angebot wahrgenommen, z. Zt. werden 50% aller 5. /6.
Klassen in HH erreicht. Für die Radfahrausbildung in der
Grundschule wird die Konzeption erweitert und neu
akzentuiert.
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