Qualifizierungsprojekt für Jugendliche
Bewachtes Fahrradparken "Bike Point"

Bike-Point bietet Dienstleistungen für Radfahrer im Frankfurter
Stadtgebiet an und ist gleichzeitig ein Jobeinstiegsprojekt des
Jugendbüros Griesheim vom Internationalen Bund (IB).
1999 wurde Bike-Point als gemeinnütziges Projekt mit Unterstützung
der Stadt Frankfurt, der Stadion-GmbH und dem Internationalen Bund
gegründet. Das Projekt hat drei Mitarbeiter und bietet acht
Jugendlichen eine Anstellung.
Die Grundidee von Bike-Point ist es, eine Verbindung zwischen
ökologisch sinnvollem und innovativem Dienstleistungsangebot und
der Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die
schlechte Startchancen haben, ins Arbeitsleben zu schaffen.
Im Vordergrund stand zwar die Beschäftigung und Qualifizierung von
Jugendlichen, aber es gab auch die Vorgabe, ein erfolgreiches
Projekt mit entsprechender Nachfrage zu entwickeln.
Zum einen bietet Bike-Point eine mobile, bewachte Fahrradstation mit einem Pflege- und Pannenservice bei Großveranstaltungen, wie dem Museumsuferfest oder beim Wäldchestag an. Zum anderen ist Bike-Point regelmäßig bei allen Heimspielen der Frankfurter Eintracht mit einer festen Servicestation am Haupteingang der Commerzbankarena vertreten. Die (mobile) Fahrradstation ist verbunden mit einem Serviceangebot: Während der Abstellzeiten werden kleinere Reparaturen in einer mobilen Werkstatt sowie Reinigungsarbeiten an den Fahrrädern durchgeführt.
Neben den mobilen Angeboten wird in der Einrichtung in
Frankfurt-Griesheim von Bike-Point ein Werkstattservice, ein
Fahrradverleih und Verkauf von gebrauchten und von Bike-Point
Mitarbeitern überholten Fahrrädern angeboten.
Die Preisgestaltung der Serviceleistungen, auch für die mobilen
Abstellmöglichkeiten, ist sehr günstig: die Aufbewahrungsgebühr für
Fahrräder beträgt für Erwachsene 1 Euro und für Kinder 0,50 Euro.
Für Pflege und Reinigung wird zwischen 8 und 15 Euro berechnet.
Zusätzlich werden seit 2002 von Bike-Point auch Workshops angeboten. Kindergärten, Horte und Schulen können gegen eine geringe Kostenbeteiligung diese Workshops zu den Themen Fahrradtechnik und Verkehrsverhalten buchen.
Die Idee entstand aus eigenen Erfahrungen (Fahrraddiebstahl bei
Veranstaltungen) und vielen Gesprächen mit Fahrradfahrer/innen, die
ein solches Angebot sehr positiv beurteilten. Bei der Konzipierung
des Projekts hatten wir engen Kontakt zum ADFC und haben möglichen
Partnern und Unterstützung das Vorhaben präsentiert: Stadion GmbH,
Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt, Polizei und Ordnungsamt.
Finanziell wird das Projekt jetzt von dem Jugendamtes Frankfurt und
der Arbeitsagentur (RMJ) für die Ausbildung unterstützt. Bei
konkreten Anliegen wird das Projekt inzwischen von einzelnen Ämtern
unterstützt. Die Zusammenarbeit mit der Kommune ist sehr gut,
obwohl es am Anfang Skepsis in Bezug auf die Problematik gab, ob
Jugendliche, die teilweise schon strafrechtlich in Erscheinung
getreten sind, Fahrräder bewachen sollten.
Die Standorte wurden nach folgenden Auswahlkriterien ausgewählt:
Hohes Besucheraufkommen, relativ hoher Anteil an
Fahrradfahrer/innen (Einschätzung), möglichst gute
Aufenthaltsqualität für die Mitarbeiter.
Die Nachfrage ist grundsätzlich steigend, aber immer auch sehr
wetterabhängig.
Bikepoint wird laut einer Umfrage von dreiviertel der Kunden als
Dienstleistungsunternehmen wahrgenommen und nicht als Träger einer
sozialen Einrichtung. Bike-Point konnte sich damit erfolgreich in
einem Nischensegment platzieren.
Wir evaluieren in bestimmten Abständen den Erfolg unseres Angebotes mittels Kundenbefragung. Die Ergebnisse können wir Interessenten zur Verfügung stellen.
Wir beurteilen den weiteren Verlauf und die Zukunftsausichten von
Bike Point sehr positiv. Dies bezieht sich auf die weiter steigende
Bedeutung des Verkehrsmittels Fahrrad und unser in Frankfurt
konkurrenzloses Angebot. Außerdem ist durch die Etablierung des
Ausbildungsganges zum Fahrradmonteur eine wesentliche Steigerung
der Arbeitsqualität erreicht worden.
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