Utrecht, Zwolle und Houten

Radverkehr als zentrales Element der Stadtentwicklung
Radfahren gehört in den Niederlanden zum nationalen Selbstverständnis. Das war nicht immer so – bis in die 1960er Jahre wurde die Verkehrsinfrastruktur ähnlich autoorientiert gestaltet wie in fast allen anderen wohlhabenden Staaten in Europa. Es war die steigende Zahl von Verkehrstoten, die zu massiven Protesten aus der Bevölkerung führte. In Folge änderte sich ab den 1970er Jahren die Planungsphilosophie, was eine neue Radkultur ermöglichte.
Besonders bildlich zeigt sich der Wandel in Utrecht mit seinem innerstädtischen Radverkehrsanteil von 47 Prozent. Unter Utrechts Hauptbahnhof liegt das größte Fahrradparkaus der Welt. In Utrecht zuhause ist auch die „Dafne Schippersbrug“, eine außergewöhnliche Mehrzweck-Brücke, die Sie auf der Exkursion besuchen und mit Expertinnen vor Ort diskutieren.
Von Utrecht aus besuchen Sie die Städte Zwolle und Houten. Dort zeigt sich, wie das niederländische Verständnis von Radverkehr im mittelstädtischen Maßstab funktioniert. In Zwolle besuchen Sie einen Kreisverkehr, in dem sich alles um den Radverkehr dreht, helle und freundliche Lösungen für Unterführungen sowie Ampeln mit besonders kurzen Wartezeiten für Radfahrende. Die Stadt Houten ist grundlegend für das Radfahren sowie Zufußgehen konzipiert und damit eine einzigartige Modellstadt für zielgerichtete Planung.
Die Exkursion ermöglicht Ihnen die weltweit bewunderte nachhaltige Mobilitätsplanung der Niederlande selbst zu erleben, in der Radfahren zentrales Element der Stadtentwicklung ist. Die Exkursion wird zwei mal durchgeführt - wählen Sie Ihren Termin!
420,00 Euro – inklusive 2 Übernachtungen, Verpflegung (inkl. 1 Abendessen) und Transfers während der Exkursion.
Zielgruppe
Die Veranstaltung richtet sich an Mitarbeitende der Entscheidungs- und Leitungsebenen von Politik und Verwaltung in Bund, Ländern und Kommunen. Zugelassen sind Interessierte, die bisher noch nicht an einer Auslandsexkursion der Fahrradakademie teilgenommen haben.
09. Juni 2021, Mittwoch | Utrecht: Stadtentwicklung und Radverkehr – gemeinsam eine Erfolgsgeschichte
12:00 | Anmeldung und Imbiss
13:00 | Begrüßung und Einführung
Dagmar Köhler/Martina Hertel, Fahrradakademie am Deutschen Institut für Urbanistik
Willkommen in Utrecht: Attraktiv und zugänglich
Mayor Lot van Hooijdonk, Deputy Mayor for Transport and Mobility, Energy and Environment for the Municipality of Utrecht
Wie hat die Stadtentwicklung in Utrecht den Radverkehr gefördert (oder umgekehrt)?
Utrecht ist eine alte Universitäts- und Domstadt und in den letzten Jahrzehnten auf über 350.000 Einwohner und zur viertgrößten Stadt der Niederlande gewachsen. So enstanden neue Stadtteile und Alltagswege wurden länger. Utrecht nimmt sich der Aufgabe an, das Radfahren zu fördern für die Wege von den neuen Stadträndern zur Innenstadt, zu den Arbeitsgebieten sowie zum Campus der Hochschule. Außerdem ist Utrechts Bahnhof der größte Verkehrsknotenpunkt der Niederlande.
Herbert Tiemens, Senior Consultant Bicycle and Pedestrian for the Municipality of Utrecht
Utrecht Centraal: Das größte Fahrradparkhaus der Welt
Das Fahrrad ist für den Weg zum Zug beliebt, doch möchten Menschen ihre Räder so nah wie möglich am Bahnhof abstellen. Dies erfordert enorme Fahrradparkkapazitäten. Rund um den Bahnhof entstanden 22.000 Fahrradstellplätze und das weltgrößte Fahrradparkhaus.
Simone Jorink, Consultant Bicycle Parking, Movares consultants & engineers
Neue Ansätze für mehr Sicherheit im Fuß- und Radverkehr
Die Niederlande gehören neben Schweden zu den Vordenkern der Verkehrssicherheit und handeln nach dem Prinzip „Nachhaltige Sicherheit“. In den letzten Jahren stagniert jedoch auch in den Niederlanden der Fortschritt und unsere Nachbarn entwickeln neue Methoden, um Handlungsfelder zu erkennen bevor Radfahrende im Verkehr getötet werden.
Eric de Kievit, Strategic Advisor, CROW
15:30 | Kaffeepause
16:00 | Geführte Radtour durch Utrecht
Sie fahren mit dem Rad zu den Highlights der Radverkehrsförderung und besichtigen u. a. die berühmte Mehrzweckbrücke „Dafne Schippersbrug“ sowie das Fahrradparkhaus Utrecht Centraal.
19:30 | Gemeinsames Abendessen mit Gästen und Erfahrungsaustausch
10.Juni 2021, Donnerstag | Zwolle: Die Macher innovativer Infrastruktur
08:00 | Anreise nach Zwolle
09:30 | Begrüßung in der Stadt Zwolle
Innovativ und kooperativ: Radverkehrsförderung in Zwolle – von der Politik zur Umsetzung
Zwolle ist eines der attraktivsten Beispiele der Fahrradförderung in den Niederlanden, sowohl auf politischer Ebene als auch in der Praxis. Zwolle ist eine alte Stadt und das Zentrum einer großen Region. Deshalb ist es wichtig, dass die Fahrradverbindungen zwischen Stadt und Region von guter Qualität sind. Auch die Unternehmer von Zwolle unterstützen das Fahrrad. Beispielsweise befindet sich in Zwolle eines der größten Fahrradkurierunternehmen der Niederlande. Auch deshalb wurde Zwolle mit dem Titel „City of Cycling“ ausgezeichnet. Der Vortrag gibt Ihnen einen Überblick über den Radverkehr von der Politik bis zur praktischen Umsetzung.
Syb Tjepkema, Senior Consultant Accessability, Municipality of Zwolle
10:30 | Kaffeepause
11:00 | InfrastrukTOUR in Zwolle.
Auf dem Rad erfahren Sie Zwolle und entdecken hochwertige Kreisverkehre, Fahrradbrücken, innovative Beleuchtung, Fahrradstraßen, Kreuzungen und weitere Infrastruktureleme.
13:00 | Mittagessen
14:00 | Radschnellwege
Auf einer geführten Radtour lernen sie Zwolles Weltklasse-Radschnellwege kennen.
16:00 | Dialogforum
In diesem persönlichen Gesprächsformat kommen die Exkursionsteilnehmenden zu Wort. Wir wollen von Ihnen nicht nur wissen, was Sie aus Zwolle und Utrecht mitnehmen, sondern auch: Was kann die Gruppe von den Herausforderungen und Lösungen in Ihrer Stadt lernen? Teilen Sie Ihren Schatz wertvoller Erfahrungen, Erfolge oder Misserfolge mit den anderen Exkursionsteilnehmenden.
18:00 | Rückreise nach Utrecht und fakultatives Abendprogramm
11. Juni 2020, Freitag | Houten: Eine ganze Stadt gestaltet sich um Fußgänger und Radfahrer
08:30 | Anreise nach Houten
09:00 | Grußwort
Houten ist eine Newtown. Ausgangspunkt für die Gestaltung des Straßennetzes der Stadt war das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel. Für den Autoverkehr wurde eine Ringstraße mit Zufahrtsstraßen zu den Wohngebieten gebaut. Es ist nicht möglich, mit dem Auto direkt von einem Sektor in einen anderen zu fahren, Zugang für KFZ ermöglicht die Ringstraße. Für Radfahrende gibt es dagegen Querverbindungen, weshalb das Fahrrad für die Menschen der Standard für urbane Wege ist. 2018 wurde Houten zur “Cycling City of the Netherlands” gekürt.
André Botermans, International Cycling Ambassador, Municipality of Houten
09:30 | Fahrradexkursion
Per Fahrrad durchstreifen Sie die autoarme Innenstadt von Houten und lernen das segmentive Konzept der Stadt- und Mobilitätsplanung kennen. Die Fahrräder für die Exkursion werden von der Stadt Houten gestellt.
11:30 | Rückfahrt nach Utrecht und Abschlusstreffen mit Mittagsimbiss
13:30 | Ende der Exkursion in Utrecht und individuelle Abreise
Alle Vorträge werden in englischer Sprache gehalten.
Dipl.-Ing. Simone Harms
Tel.: 030/39001-132
Fax.: 030/39001-241
E-Mail: harms@difu.de
Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH
Fahrradakademie
Zimmerstraße 13–15
10969 Berlin
E-Mail: fahrradakademie@difu.de
Internet: www.fahrradakademie.de
Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 20 begrenzt. Anmeldungen werden entsprechend ihres Eingangs bearbeitet, wir empfehlen eine frühzeitige Anmeldung. Absagen müssen schriftlich erfolgen und sind bis 5.2.2021 kostenfrei. Danach, oder bei Nichtteilnahme, ist der volle Preis zu entrichten. Ersatzteilnehmende sind vereinbar.
Die An- und Abreise nach und von Utrecht erfolgt individuell.
Ausgangs- und Endpunkt ist Utrecht.
Anderungsvorbehalt
Bei zu geringer Beteiligung oder aus Gründen höherer Gewalt behalten wir uns vor die Veranstaltung abzusagen. Die Teilnahmegebühr wird im Fall einer Absage erstattet. Nähere Angaben finden Sie in den AGBs der Fahrradakademie. darüber hinausgehende Ansprüche können nicht geltend gemacht werden. Programmänderungen sind möglich.
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